Beforschung der Förderlinie „Digitale Entwicklung im Kulturbereich”. Erkenntnisse aus der Begleitung der ersten und zweiten Förderlinie, gefördert von der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt

Digitale Entwicklungen im Kulturbereich sind zugleich wesentliche Impulsgeber und zentrale Herausforderung für die Kultureinrichtungen und Künstler*innen unserer Zeit. Nicht erst die COVID-19-Pandemie hat die Bedeutung der Digitalisierung für alle gesellschaftlichen, wirtschaftlichen, wissenschaftlichen und kulturellen Bereiche unterstrichen. Die COVID-19-Pandemie hat digitale Transformationsprozesse jedoch beschleunigt und deren Diskurse stärker in den Fokus gerückt.

Wie können Kultureinrichtungen wie Theater, Museen und Konzerthäuser oder auch freie Kulturtätige auf die Innovationen digitaler Technologien reagieren und sie aktiv für sich nutzen? Welche neuen künstlerischen Ausdrucksformen, Vermittlungsformate und Kommunikationsformen bringen technische Neuentwicklungen hervor und welchen Einfluss haben diese auf die Kulturelle Teilhabe? Mit welchen Chancen oder auch Herausforderungen ist ihr Einsatz verbunden und welche Fähigkeiten müssen dafür von Kulturtätigen entwickelt beziehungsweise ausgebaut werden? Und welchen Beitrag leistet der Kulturbereich schlussendlich zum allgemeinen gesellschaftlichen Wandel, der mit der Digitalisierung einhergeht?

Die Berliner Förderlinie „Digitale Entwicklung im Kulturbereich“ unterstützt als selektive Projektförderung ganz spezifisch spartenübergreifend einzelne, abgegrenzte digitale Vorhaben Berliner Kulturtätiger mit hohem Beispielwert, die das Potenzial der digitalen Entwicklung im Kulturbereich sichtbar machen und bei den Förderempfänger*innen respektive Projektteams eigene Kompetenzen im Umgang mit digitalen Anwendungen (Selbstbefähigung), Vernetzung und Vermittlung auf- und ausbauen. Ob Prozesse, Projektideen oder prototypische digitale Werkzeuge – im Mittelpunkt der Förderung stehen der praktische Erkenntnisgewinn und das Potenzial zur Weiterentwicklung und Verwertung der Lösungsansätze über Open-Source-Plattformen. Ziel des Förderprogramms ist es, das Digitalbewusstsein und die Digitalaffinität in der Berliner Kulturlandschaft zu stärken und dadurch insbesondere auch die Teilhabe am Kulturangebot der Hauptstadt zu steigern.

An dieser Stelle setzt die begleitende Forschung mit ihren Fragestellungen und Vorgehensweisen an: Das IKTf beforschte die Förderlinie begleitend zwischen Oktober 2020 und April 2022. Untersucht wurde, inwieweit die unterstützten digitalen Projekte die Förderkriterien umsetzten und Förderziele (u. a. Selbstbefähigung, Vernetzung, Multifunktionalität, Beispielcharakter, Skalierbarkeit, Nachhaltigkeit) erreichten. Anhand der Forschungsergebnisse ließen sich Erfolgsfaktoren und Gelingensbedingungen sowie Erkenntnisse und Erfahrungen als „Lessons-Learned“ hinsichtlich der digitalen Entwicklung im Berliner Kulturbereich formulieren.