KulMon®-Erweiterung in weitere Bundesländer

Das Forschungssystem KulMon® liefert seit 2009 Kultureinrichtungen kontinuierlich Daten über ihr Publikum. Mehr Informationen zu KulMon® finden Sie hier.

KulMon® ist auf Initiative der Berlin Tourismus Marketing GmbH (heute visitBerlin) und der Berliner Senatskulturverwaltung entstanden und hat seinen Schwerpunkt daher bis heute in der Hauptstadt. Aktuell finden KulMon®-Befragungen auch in Düsseldorfer und Kölner Kultureinrichtungen statt.

Die Kulturministerkonferenz der Länder diskutiert seit mehreren Jahren die Notwendigkeit und Möglichkeiten, den Besucher*innen und Nichtbesucherinnen von Kulturangeboten größere Aufmerksamkeit zu widmen. Vertiefende Kenntnisse über sie sind eine elementar wichtige Grundlage für die (Weiter-)Entwicklung von Kultureinrichtungen und die Finanzierung von Kulturangeboten. Die Corona-Krise und ihre Folgen haben die Bedeutung von datenbasiertem Arbeiten nochmals verstärkt herausgestellt.

Deshalb erforscht das IKTf zusammen mit den Bundesländern Baden-Württemberg, Mecklenburg-Vorpommern und Nordrhein-Westfalen, wie das Berliner Forschungssystem KulMon® auch in anderen Bundesländern etabliert werden kann.

Ziele der Machbarkeitsstudie

  • Für die an der Studie beteiligten Bundesländer soll dargestellt werden, mit welchen Akteur*innen vor Ort, in welchen Strukturen, in welchen Ablaufprozessen und mit welchem finanziellen Aufwand KulMon® dort umgesetzt werden könnte.
  • Die Studie soll aufzeigen, welche organisatorischen und finanziellen Voraussetzungen geschaffen werden müssten, um KulMon® an anderen Standorten organisatorisch, personell und im Hinblick auf eine angemessene finanzielle Beteiligung an den Overheadkosten erfolgreich umzusetzen.
  • Baden-Württemberg, Mecklenburg-Vorpommern und Nordrhein-Westfalen bieten sich als erste Modellbundesländer für eine überregionale Ausweitung von KulMon® an. Als Flächenländer mit zum Teil größeren Städten, aber auch ländlichem Raum bieten sie an KulMon® Interessierten aus anderen Bundesländern attraktive Vergleichsdaten.

Ein Besucher*innenforschungssystem wie KulMon® individuell pro Bundesland aufzubauen wäre sehr teuer und langwierig und ist auch schon deshalb nicht empfehlenswert, da KulMon® ausschließlich durch öffentliche Gelder finanziert wird. Ein System für ganz Deutschland böte darüber hinaus Möglichkeiten zum Datenvergleich und zur länderübergreifenden Kooperation. Alle Teilnehmenden profitieren von einem umfangreichen Datenpool, welcher Datenvergleiche und Benchmarking sowie generell Wissensaustausch und Zusammenarbeit ermöglicht. Auch profitiert die Besucher*innenforschung übergreifend von einer Ausweitung, da beispielsweise regionale Unterschiede in Deutschland abgebildet werden können.

Das Forschungsprojekt „Machbarkeitsstudie Erweiterung in weitere Bundesländer“ ist ein Kooperationsprojekt des IKTf mit dem Zentrum für Kulturelle Teilhabe Baden-Württemberg (ZfKT), dem Ministerium für Wissenschaft, Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten Mecklenburg-Vorpommern sowie dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft Nordrhein-Westfalen. Durchführender Forschungspartner ist der transdisziplinäre Think-Tank modul33.org. Die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie werden Ende 2023 erwartet. 2024 ist dann die schrittweise Expansion von KulMon® in den drei Bundesländern geplant. Auf Grundlage der Erfahrungen können danach neue Standorte aus weiteren Bundesländern in das System einsteigen.