kurz&knapp-Bericht „Jugendkulturinitiative”

Nachwachsende Generationen interessieren sich immer weniger für kulturelle Angebote, gleichzeitig ist das Publikum vieler Kultureinrichtungen homogen und wenig durchlässig für die gesamte Stadtgesellschaft. Kulturelle Bildungsarbeit ist vor diesem Hintergrund von wesentlicher Bedeutung für den Kulturbereich. Auch im (aktuellen) kulturpolitischen Diskurs ist die Kulturelle Bildung und ihr Einfluss auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt zentraler Schlüsselbegriff. Dass die Kulturelle Bildungsarbeit in der Hauptstadt in Zeiten von Sparhaushalten gefährdet ist, zeigen die Ergebnisse einer Studie, die das IKTf unter dem Titel „Zentrale Erfolgsfaktoren für Kultureinrichtungen bei der Ansprache junger Menschen” veröffentlicht hat. Gefördert wurde die Studie durch die Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt (SenKultGZ).

Der kurz&knapp-Bericht „Von der Kultureinrichtung ins Quartier: Kulturarbeit für junge Menschen durch Kooperationen im Stadtraum neu gestalten” fasst die Ergebnisse der Studie kompakt und anschaulich zusammen.

Zentrale Ergebnisse

  • Die dezentrale Arbeit in Stadtteilen, die weit vom eigenen Standort entfernt sind, stellt für die Kultureinrichtungen in Berlin eine echte Herausforderung dar – vor allem wegen der oftmals großen räumlichen Distanzen und fehlender Kenntnisse über die lokalen Gegebenheiten.
  • Kooperationspartner*innen leisten wichtige Vermittlungsarbeit als Brückenbauer*innen zwischen Kultureinrichtungen und Stadtteil. Sie ermöglichen den Zugang zu lokalen Akteur*innen, Zielgruppen, pädagogischem Fachwissen und Räumen. Ihre Einbindung und die weiterer Multiplikator*innen im Bezirk ist für den Projekterfolg elementar.
  • Um junge Menschen zu erreichen, braucht es prozessorientiertes und pädagogisches Arbeiten für echten Beziehungsaufbau – deren praktische Umsetzung hängt stark von den Ressourcen der Kooperations-partner*innen der Kultureinrichtungen ab.
  • Eine Kombination aus langfristigen Kooperationen der Kultureinrichtungen im Stadtraum und zielgruppengerechter Kommunikation weckt bei jungen Menschen das Interesse für künstlerische Angebote.
  • Die geförderten Projekte sind besonders erfolgreich, wenn junge Menschen bei künstlerischen Angeboten Alltagsbezug erleben, Gemeinschaftsgefühl entwickeln und Mitgestaltungsmöglichkeiten haben.
  • Die Begleitstruktur und Netzwerktreffen, organisiert durch die zentrale Anlaufstelle Berlin Mondiale, wurde von allen geförderten Kultureinrichtungen als sehr hilfreich empfunden. Sie unterstützte die Einrichtungen bei der Antragstellung, vermittelte Kooperationspartner*innen und Räume und bot in ihren Werkstätten Raum für Netzwerken, Weiterbildung und gemeinsame Reflexion.