Kulturpolitische Relevanz des Themas „Kulturelle Teilhabe in Berlin“ und Ausgangssituation der vorliegenden empirischen Studie zur kulturellen Teilhabe der Berliner Bevölkerung

Kulturelle Teilhabe ist seit vielen Jahren eines der zentralen Themen der deutschen Kulturpolitik im Allgemeinen und der Berliner im Besonderen. So wird ihm auch in der aktuellen Legislaturperiode in den Richtlinien der Regierungspolitik (RdR) des Berliner Senats für die 18. Wahlperiode ein besonders herausragender Stellenwert eingeräumt.1 Daraufhin hat die Senatsverwaltung für Kultur und Europa (SenKultEuropa) verstärkt öffentliche Mittel vergeben für die fundierte Beratung und Förderung vielfältiger bestehender und neu entstandener Kultur- und Freizeitangebote, Initiativen und Modellprojekte, die auf eine größere und breitere Kulturelle Teilhabe abzielen.2

Eine zentrale Grundlage für die Entwicklung jedweder Kultureller Teilhabe-Strategien von Kultureinrichtungen sowie von Kulturpolitik und ‑verwaltung sind vertiefte Kenntnisse über (potenzielle) Besucher*innen von Kulturangeboten. Die Berliner Kulturpolitik verpflichtet sich in der aktuellen Legisaturperiode daher, die entsprechende Planungs- und Entscheidungsgrundlage durch den Ausbau der Datenlage zu Kultureller Teilhabe zu verbessern. Ziel dieser Maßnahme ist es, ein möglichst umfassendes Basiswissen zu generieren für die strategische Arbeit von Kulturpolitik und ‑verwaltung (Entwicklung von Teilhabe-Strategien, deren praktischer Umsetzung sowie Evaluation) sowie Kultur- und Freizeiteinrichtungen (v. a. Hinweise für die Entwicklung neuer Angebote, Vermittlungs-/Marketingstrategien und deren Erfolgsmessung).3 Mit dem Vorhaben, die Datenlage zur Kulturellen Teilhabe auszubauen, ist Berlin bundesweiter Vorreiter, denn insgesamt kann diese in Deutschland im Vergleich zu anderen westlichen Ländern noch deutlich verbessert werden.4

Bereits 2018 und 2019 förderte die Senatsverwaltung für Kultur und Europa vor diesem Hintergrund auch das Forschungsprojekt „(Nicht-)Besucher*innen-Studie“. Mit der Konzeption und Umsetzung waren visitBerlin für die operative Ansiedlung des Projekts und das Institut für Museumsforschung (IfM) für die wissenschaftliche Begleitung betraut. Gesucht wurden Antworten auf die Fragen:

  • Was ist der Status der kulturellen Teilhabe in Berlin?
  • Wie kann eine chancengleiche kulturelle Teilhabe in Zukunft ermöglicht werden? Inwieweit werden speziell Kultur- und Freizeitangebote von Berliner*innen besucht?
  • Welche Gründe gibt es für (Nicht-)Besuche?

Die „(Nicht-)Besucher*innen-Studie“ fokussierte sich für die Beantwortung dieser Fragen zunächst auf die inhaltliche und methodische Weiterentwicklung des seit 2008 in Berlin laufenden Besucher*innenforschungssystems „KulturMonitoring“ (kurz KulMon). KulMon generiert kontinuierlich Daten über Besucher*innen zahlreicher in und außerhalb Berlins ansässiger Kultur- und Freizeiteinrichtungen.5

Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt der „(Nicht-)Besucher*innen-Studie“ lag in der Konzeption und Durchführung einer repräsentativen Untersuchung zur Kulturellen Teilhabe der Berliner Bevölkerung.6 Für diese Studie war es maßgeblich, nicht nur die passive Teilnahme an Kultur- und Freizeitangeboten in den Blick zu nehmen und somit die Frage, inwieweit Berliner*innen diese besuchen. Vielmehr war es elementar, auch zu untersuchen, inwieweit die Berliner*innen aktiv am kulturellen Leben teilhaben, beispielsweise indem sie auf nicht professioneller Ebene kulturelle Inhalte (mit)produzieren (bspw. Malen/Zeichnen), an Angeboten von Kultur- und Freizeiteinrichtungen aktiv beteiligt sind (bspw. Theaterworkshops) und/ oder (Mit-)Gestaltungsmöglichkeiten in Kultur- und Freizeitangeboten wahrnehmen (bspw. Ko-Kreation bei der Programmgestaltung).

Neben der Individualebene von Kultureller Teilhabe müssen die Rahmenbedingungen untersucht werden, die diese aktuell und in der Zukunft begünstigen oder verhindern. An einer chancengleichen Kulturellen Teilhabe und der Repräsentation der Berliner Stadtgesellschaft im Kulturbereich sind verschiedenste Handelnde auf der gesellschaftlichen Makro- und Mesoebene maßgeblich beteiligt. Entsprechend legte die „(Nicht-)Besucher*innen-Studie“ einen weiteren Arbeitsschwerpunkt auf begleitende Forschung zu Berliner Modellprojekten von Kultur- und Freizeiteinrichtungen für eine praktische Umsetzung von Kulturelle-Teilhabe-Strategien im Hinblick auf Organisation, Personal und Programm. Ebenfalls wurde in diesem Projekt ein Grundstein gelegt für die Reflexion der von Kulturverwaltungen und ‑politik vorgenommenen Fördermaßnahmen für Kulturelle Teilhabe.7

Kulturelle Teilhabe bezieht sich hier auf ein weites Verständnis von Kultur und konzentriert sich nicht nur auf klassische Kulturangebote oder die sogenannte Hochkultur. Der Blick richtet sich also nicht nur auf beispielsweise Museen, Theater, klassische Konzerte, Opern oder Ballett. Je nach Forschungsschwerpunkt werden auch Angebote wie etwa Filmvorführungen/Kinos, Konzerte im Populärmusikbereich, Zoos, Musicals, Sportveranstaltungen, Clubs/Discos oder Bildungsangebote wie Bibliotheken und Volkshochschulen betrachtet.8 Zugleich ist das Verständnis von kultureller Teilhabe nicht auf den Bereich der öffentlich geförderten Kultur- und Freizeiteinrichtungen in Berlin beschränkt. Es werden auch die freie Szene, Soziokultur, privat finanzierte Angebote, Angebote außerhalb von Kultur- und Freizeiteinrichtungen (bspw. in Schulen, Vereinen, im Stadtraum) sowie Kulturbesuche auf Reisen oder im Ausland untersucht.

Seit Januar 2020 wird die Arbeit des Forschungsprojekts „(Nicht-)Besucher*innen-Studie“ über eine institutionelle Förderung des „Instituts für Kulturelle Teilhabeforschung“ (IKTf) innerhalb der Stiftung für Kulturelle Weiterbildung und Kulturberatung (SKWK) fortgesetzt und inhaltlich ausgebaut.9 Mit der Aufnahme seiner Arbeit 2020 hat das IKTf unter anderem begonnen, die im Rahmen des Forschungsprojekts „(Nicht-)Besucher*innen-Studie“ durchgeführte repräsentative Umfrage zur Kulturellen Teilhabe der Berliner Bevölkerung im Jahr 2019 auszuwerten. Die Ergebnisse dieser unter dem Titel „Kulturelle Teilhabe in Berlin 2019“ realisierten Studie werden im vorliegenden Bericht präsentiert.

Fragestellung und Vorgehensweise der empirischen Studie „Kulturelle Teilhabe in Berlin 2019“

Die Studie liefert vertiefende Informationen über die Kulturelle Teilhabe der Berliner Bevölkerung. Es handelt sich um die erste groß angelegte Bevölkerungsbefragung in Berlin, die folgende Fragen beantwortet:

  • Welche Berliner*innen besuchen Kultur- und Freizeitangebote, welche nicht?
  • Wie zufrieden sind die Berliner*innen mit ihren Kultur- und Freizeitangeboten und welche Relevanz haben diese für sie?
  • Was motiviert die Berliner*innen zu Besuchen von Kultur- und Freizeitangeboten und welche Gründe hinderten sie eventuell daran?
  • Wie kann für mehr Berliner*innen eine chancengleiche Kulturelle Teilhabe ermöglicht werden, insbesondere für diejenigen, die in der Besucher*innenschaft von Kultur- und Freizeitangeboten bisher unterdurchschnittlich repräsentiert sind?
  • Welche künstlerischen Hobbys üben die Berliner*innen aus und wie und in welchem Ausmaß bringen sie sich in die (Mit-)Gestaltung kultureller Aktivitäten und Angebote ein?

Die Grundgesamtheit der Umfrage stellen Personen mit Erstwohnsitz in Berlin dar. Für die Befragung wurden 13005 Berliner Adressen zufällig ausgewählt, die vom Einwohnermeldeamt zur Verfügung gestellt wurden.10 Die Befragung erfolgte schriftlich-postalisch, wobei zusätzlich auch die Möglichkeit angeboten wurde, online teilzunehmen. Der deutschsprachige Fragebogen wurde durch eine englische, türkische, russische und arabische Übersetzung ergänzt. Der Erhebungszeitraum erstreckte sich vom 25. Juni bis zum 31. Oktober 2019. Der bereinigte Rücklauf betrug 3402 Fragebögen, das entspricht einer Rücklaufquote von 27 Prozent.

Um an die bisherige Forschung zu Kultureller Teilhabe anzuknüpfen, werden die Erhebungsergebnisse hinsichtlich des Einflusses soziodemografischer Faktoren, wie formaler Bildung, Alter, Geschlecht und Einkommen, auf die Antworten der Befragten untersucht.11 In der Soziologie wird jedoch seit spätestens den 1980er Jahren auf die begrenzte Erklärungskraft ebensolcher soziodemografischer Faktoren 

für soziales Verhalten verwiesen. Als ergänzender Erklärungsansatz wird die Betrachtung von sozialen Milieus oder Lebensstilen in der Bevölkerung vorgeschlagen, die auf Einstellungen, Werten, Lebenszielen und Alltagspraktiken der Menschen beruhen.12 Daher wurde dieser Denkansatz auch in der Forschungsliteratur rund um den Bereich Kulturmanagement bereits seit den 1980er Jahren empfohlen, um zu einem besseren Verständnis der Besucher*innen und Nicht-Besucher*innen von Kulturangeboten zu gelangen.13 Vor diesem Hintergrund analysiert die vorliegende Studie zum ersten Mal in der deutschsprachigen Forschung zu Kultureller Teilhabe das Kulturbesuchsverhalten verschiedener Lebensstile in der Berliner Bevölkerung in großem Stil. Zu diesem Zweck kommt hier die Lebensführungstypologie von Gunnar Otte zum Einsatz, ein wissenschaftlich validiertes Instrument aus dem Bereich der sozialstrukturellen Ungleichheitsforschung der Soziologie.14

Informationen zu Lebensstilen sind für Kultur- und Freizeiteinrichtungen sowie für Kulturpolitik und ‑verwaltung in mehrerlei Hinsicht nützlich:

  • Sie ermöglichen ganz generell ein tieferes Verständnis für die aktuelle Kulturelle Teilhabe in Berlin und deren Entwicklung im Zeitverlauf, als soziodemografische Merkmale es allein zu leisten vermögen.
  • Ein Abgleich der Verteilung von Lebensstilen in der Bevölkerung mit deren Verteilung in der Besucher*innenschaft von Kultur- und Freizeiteinrichtungen gibt wertvolle Hinweise zu Bevölkerungsgruppen, die unter den Besucher*innen der einzelnen Angebote bisher unterdurchschnittlich repräsentiert sind. Denn die Daten, die für den Abgleich in Berlin nötig sind, werden ebenfalls in den KulMon-Befragungen erhoben.
  • Für verschiedene Lebensstile können gezielte Kulturelle-Teilhabe-Strategien entwickelt werden, beispielsweise Kulturmarketing- und/oder Kulturvermittlungsmaßnahmen von Kultur- und Freizeiteinrichtungen.
  • Die Lebensstile bieten eine Basis für die Entwicklung gemeinsamer Strategien der Kulturellen Teilhabe, beispielsweise innerhalb einer Sparte oder von mehreren Kultur- und Freizeiteinrichtungen im Zusammenspiel mit Kulturpolitik und ‑verwaltung.15

Aufbau des vorliegenden Berichts

Der vorliegende Bericht gliedert sich in zwei inhaltliche Abschnitte. In Kapitel 2 werden Ergebnisse der Berliner Bevölkerungsbefragung „Kulturelle Teilhabe in Berlin 2019“ nach soziodemografischen Faktoren dargestellt. In Kapitel 3 werden sie um Ergebnisse zu den Lebensstilen der Befragten ergänzt. Beide Abschnitte beinhalten Unterkapitel zu den Themenbereichen Besuchsverhalten, Zufriedenheit mit den Angeboten, Relevanz der Angebote, Einstellungen zu den Angeboten sowie Hinderungsgründe und Besuchsanreize. Ergänzend wird bei den Lebensstilen auf Besuchsmotive eingegangen.

Das Ziel dieser Studie liegt vor allem darin, Berliner Kultur- und Freizeiteinrichtungen sowie Kulturpolitik und ‑verwaltung Anregungen zur Entwicklung von Strategien für eine größere und breitere Kulturelle Teilhabe zu liefern. Vor diesem Hintergrund fokussiert dieser Bericht zunächst die Ergebnisdarstellung von Fragen rund um die Teilnahme an Kultur- und Freizeitangeboten. Die Erhebung selbst verwendete einen breiten Kulturbegriff und beinhaltete Fragen zu den vielfältigsten Kultur- und Freizeitangeboten. Vor dem Hintergrund der Zielsetzung der Studie wird in der Darstellung der Auswertungsergebnisse jedoch auf einen funktionalen Kulturbegriff zurückgegriffen, der insbesondere den Handlungsradius der Akteur*innen in Kultur- und Freizeiteinrichtungen, Kulturpolitik und ‑verwaltung umfasst. Hierfür wird in der Ergebnisdarstellung zwischen drei Gruppen von Kultur- und Freizeitangeboten differenziert:

  • „Kultur- und Freizeitangebote“ beinhalten alle in der Studie betrachteten Angebote unter einem breiten Kulturbegriff.
  • „Kulturelle Freizeitangebote“ umfassen Angebote, die im Kulturbereich uneinheitlich der Kategorie Kulturangebote zugeordnet sind, zumindest aber oftmals nicht zu den klassischen Kulturangeboten gezählt werden. Dies gilt zum Beispiel für Filmvorführungen/Kinos, Konzerte im Populärmusikbereich, Zoos, Musicals, Sportveranstaltungen, Clubs/Discos oder Bildungsangebote und Bibliotheken.
  • „Klassische Kulturangebote“ meint Angebote, die im Kulturbereich in der Regel zu Kulturangeboten gezählt werden. Sie werden zudem von öffentlichen Kulturverwaltungen in Deutschland – wie auch in Berlin – maßgeblich gefördert. Hierzu zählen Ausstellungen in verschiedenen Arten von Museen, Gedenkstätten und Erinnerungsorten, Theateraufführungen, klassische Konzerte sowie Opern‑, Ballett- und Tanzaufführungen.16

Mit dieser Unterteilung wird in der vorliegenden Studie keinerlei Wertung in Bezug auf den künstlerischen Wert oder die Förderwürdigkeit der Angebote vorgenommen. Wenn im Folgenden Erhebungsergebnisse zu klassischen Kulturangeboten getrennt von anderen Kultur- und Freizeitangeboten dargestellt werden, hat dies nur zwei Gründe: Es sind erstens die Angebote, die zumindest aktuell weithin als kulturpolitisch förderwürdig betrachtet werden. Zweitens sind es aus genau diesem Grund Angebote, bei denen angesichts ihrer öffentlichen Förderung unter dem Stichwort Kultur- und Bildungsauftrag vor allem ein kulturpolitischer Anspruch an die Gewährleistung oder zumindest Förderung Kultureller Teilhabe gestellt werden kann.

Auf die Ergebnisdarstellung folgt eine kurze Beschreibung der Studienmethodik (Kapitel 4). In diesem Bericht kann bei weitem nicht schon auf alle Ergebnisse der der Studie „Kulturelle Teilhabe in Berlin 2019“ eingegangen werden. Ein Leitfaden für die praktische Arbeit mit Lebensstilen und eine Buchpublikation zu den weiteren Ergebnissen der Befragung sind für das Jahr 2021 vorgesehen. Des Weiteren werden zu einzelnen inhaltlichen und methodischen Aspekten der Studie Artikel in Fachzeitschriften veröffentlicht werden. Die Publikationen sollen dabei sowohl innovative Impulse für Kultureinrichtungen, Kulturpolitik- und ‑verwaltungen als auch für die Kulturelle Teilhabeforschung liefern. Einen Ausblick auf durch das IKTf geplante weitere Datenauswertungen gibt Kapitel 5.

Im Anhang des Berichts befinden sich vollständige Steckbriefe pro Lebensstil, die die Ergebnisse des Kapitels 3 zusammenfassen, diese aber auch noch mit weiteren Informationen zu Interessen sowie zum Freizeitverhalten unterfüttern und die einzelnen Lebensstile damit greifbar machen sollen. Für die praktische Arbeit mit den Lebensstilen sei an dieser Stelle auf den Abschlussbericht des Pilotprojekts „Kulturelle Teilhabe im ländlichen Raum“ der Konferenz Nationaler Kultureinrichtungen (KNK) verwiesen, der Möglichkeiten zur praktischen Anwendung von Informationen zu Lebensstilen ausführlich erläutert. Dabei werden allgemeine Steckbriefe von Lebensstilen zunächst zu erweiterten Steckbriefen je Einrichtung und/oder Sparte ausgebaut. Auf deren Basis können gezielte Kulturelle-Teilhabe-Strategien entwickelt werden. Zudem wird die erste Umsetzung eines solchen gemeinschaftlichen Ansatzes zweier Einrichtungen veranschaulicht.17

1
Vgl. Abgeordnetenhaus von Berlin 2017: 49 ff.
2
Genannt seien hier beispielsweise eine Erhöhung der Mittel für den Berliner Projektfonds Kulturelle Bildung (vgl. Stiftung für Kulturelle Weiterbildung und Kulturberatung 2020), die Einrichtung der Servicestelle „Diversity Arts Culture“ (vgl. Diversity Arts Culture 2020) sowie die Modellprojekte „Vermittlungs- und Outreach-Kuratorinnen und -Kuratoren in den Berliner Landesmuseen und -gedenkstätten“ (vgl. SenKultEuropa 2017a), „Eintrittsfreier Museumssonntag“ (vgl. Land Berlin 2019) oder das Förderprogramm „Digitale Entwicklung im Kulturbereich“ (vgl. SenKultEuropa 2017b).
3
Vgl. SenKultEuropa 2019: 3 ff.
4
Vgl. Kirchberg/Kuchar 2014; Otte/Binder 2015. Es sei an dieser Stelle auf die Studie „Freizeit und Kultur in Deutsch- land 2018“ von Gunnar Otte (2016–2019) hingewiesen. Eine ausführliche Ergebnisdarstellung befindet sich in Druck (vgl. Johannes Gutenberg-Universität Mainz 2019; Otte/Lübbe/Balzer 2020). Studien anderer europäischer Länder/Regionen stammen beispielsweise aus England (vgl. DCMS 2020), Frankreich (vgl. Lombardo/Wolff 2020) und Flandern/Belgien (vgl. Lievens/Siongers/Waege 2015).
5
Vgl. visitBerlin 2020a. Im Haushalt 2020/2021 hat die Senatsverwaltung für Kultur und Europa Berliner Kultur- und Freizeiteinrichtungen Mittel für eine Teilnahme an KulMon bereitgestellt (vgl. SenKultEuropa 2019: 7 ff.).
6
Vgl. SenKultEuropa 2019: 3 ff.
7
Pilothaft zunächst für das Modellprojekt „Vermittlungs- und Outreach-Kuratorinnen und -Kuratoren in den Berliner Landesmuseen und -gedenkstätten“ (vgl. SenKultEuropa 2017a). Erste Überlegungen hinsichtlich der Unterstützung einer Analyse von Fördermaßnahmen von Kulturverwaltungen und -politik erfolgten rund um das von der Senatsverwaltung für Kultur und Europa (mit)betreute EU-Projekt „Creative Ageing – cultural engagement instead of social isolation“ (vgl. Landeshauptstadt München 2020).
8
Es existiert eine Vielzahl von Kultur-Begriffen, selbst die Kulturwissenschaften haben keine einheitliche Definition ihres Gegenstands entwickelt (siehe hierzu bspw. Hansen 2000).
9
Vgl. SenKultEuropa 2019: 4 ff.; Stiftung für Kulturelle Weiterbildung und Kulturberatung 2020; Institut für Kulturelle Teilhabeforschung 2020.
10
Berlin hatte zum 30.06.2019 3 754 418 Einwohner*innen (siehe Amt für Statistik Berlin-Brandenburg 2019).
11
Hier und im Folgenden herangezogene Vergleichswerte entstammen der Studie „Kulturelle Partizipation: Verbreitung, Struktur und Wandel“ von Karl-Heinz Reuband, durchgeführt im Jahr 2016 (vgl. Reuband 2018a, 2017, 2016; N = 4299, Welche Berliner*innen besuchen Kultur- und Freizeitangebote, welche nicht? Wie zufrieden sind die Berliner*innen mit ihren Kultur- und Freizeitangeboten und welche Relevanz haben diese für sie? Was motiviert die Berliner*innen zu Besuchen von Kultur- und Freizeitangeboten und welche Gründe hinderten sie eventuell daran? Wie kann für mehr Berliner*innen eine chancengleiche Kulturelle Teilhabe ermöglicht werden, insbesondere für diejenigen, die in der Besucher*innenschaft von Kultur- und Freizeitangeboten bisher unterdurchschnittlich repräsentiert sind? Welche künstlerischen Hobbys üben die Berliner*innen aus und wie und in welchem Ausmaß bringen sie sich in die (Mit-)Gestaltung kultureller Aktivitäten und Angebote ein? bundesweit).
12
Für eine Überblicksdarstellung siehe beispielsweise Otte 2008.
13
Siehe beispielsweise Kotler/Scheff 1997: 93 ff.; Hood 1991, 1983; in jüngerer Zeit beispielsweise Allmanritter 2017; Reuband 2017; Kirchberg/Kuchar 2012; Klein 2011.
14
Vgl. Otte 2019, 2008. Vergleichswerte zu den Lebensstilen entstammen einer Studie, die 2018 als Vorarbeit für die vorliegende Untersuchung im Rahmen der „(Nicht-)Besucher*innen-Studie“ mit Unterstützung von Gunnar Otte als deutsch- landweite Bevölkerungsbefragung durchgeführt wurde (vgl. Otte 2019; N = 3007, bundesweit).
15
Vgl. Allmanritter 2019: 11.
16
Zu den klassischen Kulturangeboten gehören nach Ansicht der Autor*innen dieses Berichts auch Lesungen/Literaturveranstaltungen und Konzerte aus dem Bereich Jazz/Neue Musik/Klangkunst und experimentelle Musik. Aus Gründen der Vergleichbarkeit mit anderen Studien (vgl. bspw. Priem/Schupp 2015: 490) sind diese Angebote in der Gruppe der klassischen Kulturangebote im Folgenden jedoch nicht enthalten. Sie werden in diesem Bericht gesondert ausgewiesen.
17
Vgl. Allmanritter 2019: 35 ff. Weiterführende Literatur zur Nutzung von Lebensstilen für Marketing/Vermittlung im Non-Profit-Bereich liegt kaum vor. Verwiesen sei hier auf Publikationen zum Forschungsprojekt „Weiterbildung und soziale Milieus in Deutschland“ des Deutschen Instituts für Erwachsenenbildung. Verwendung finden hier die sogenannten Sinus-Milieus, dennoch ist die Herangehensweise zumindest grob übertragbar (vgl. DIE 2019).