Nach sechs erfolgreichen eintrittsfreien Museumssonntagen mit insgesamt rund 155.000 Besucher*innen im vergangenen Jahr und ersten Erkenntnissen zum Erfolg der Initiative steht nun fest, dass es 2022 und 2023 weitergeht. Die Zahl der teilnehmenden Museen ist seit Auftakt im Juli 2021 auf 64 gewachsen. Unter anderem sind die Akademie der Künste und das Kindl – Zentrum für zeitgenössische Kunst hinzugekommen, ab Januar 2022 beteiligt sich auch das Humboldt Forum an der erfolgreichen Initiative. Auch in den kommenden zwei Jahren werden die Museen ein vielfältiges Veranstaltungsprogramm bieten, um die Bandbreite von Kultur, Religion, Geschichte, Natur und Technik erfahrbar zu machen.
Kampagne und Vermittlungsprogramme
Ob auf Rollerblades, mit dem Kinderwagen oder im Rollstuhl – Hauptsache alle Berliner*innen kommen in die Museen ihrer Stadt. Die groß angelegte Kommunikationskampagne, realisiert vom Landesverband der Berliner Museen, ist ein Gemeinschaftsprojekt. Getragen wird sie vom Engagement vieler teilnehmender Institutionen und dem kreativen Input von Berliner*innen aus einer Fokusgruppe. Die Kampagne vermittelt Spaß, will viele Menschen ansprechen und neue Wege gehen. Im Zentrum des Museumssonntags steht der Gedanke, dass ein Museumsbesuch nicht anstrengend sein muss. Dazu tragen vor allem partizipativen und unterhaltsamen Vermittlungsprogramme entscheidend bei. „Die Initiative Museumssonntag Berlin bietet der Bildungs- und Vermittlungsarbeit an Berliner Museen eine einmalige Chance”, so Christine van Haaren, Leitung Bildung und Outreach an der Berlinischen Galerie. „An den Häusern sind neue Formate entstanden. Bei der Konzeption spielen Barrierefreiheit, Spaß, Mehrsprachigkeit und Wissensvermittlung ebenso eine Rolle wie die Einladung zum selbst aktiv werden.“
Erste Erkenntnisse zum Erfolg des Projekts
Der Museumssonntag wurde ins Leben gerufen, damit das kulturelle Leben inklusiver wird und um Hürden für einen Museumsbesuch abzubauen. Um herauszufinden, ob dies gelingt und wer erreicht wird, hat das Berliner Institut für Kulturelle Teilhabeforschung (IKTf) die Museumssonntage wissenschaftlich begleitet. Jetzt gibt es vorläufige Erkenntnisse. Befragungen in 15 landeseigenen Berliner Museen ergaben, dass neun von zehn Besucher*innen die Initiative sehr gut finden. Für drei Viertel ist der freie Eintritt der Anstoß, an dem Tag ins Museum zu kommen. Der Großteil besucht das Museum am eintrittsfreien Tag sogar zum ersten Mal, und die große Mehrheit findet die Kampagne zum Museumssonntag sehr überzeugend. Seit Juli 2021 führt das IKTf diese Erhebungen durch, im kommenden Sommer sollen umfassende Resultate vorliegen.
Als der Museumssonntag im Sommer 2021 gestartet ist, konnten die Häuser aufgrund ihrer Hygienekonzepte weniger Besucher*innen als gewohnt empfangen. Trotzdem wurden an den sechs Terminen von Juli bis Dezember 2021 jeweils zwischen 20.000 und 30.000 Gäste willkommen geheißen, rund 155.000 Besucher*innen insgesamt. Der Museumsdienst von Kulturprojekte Berlin hat ein Buchungssystem realisiert, um die große Nachfrage über Zeitfenster zu steuern. Das System zur Onlinebuchung nutzen etwa zwei Drittel der Museen. Der Museumsdienst Berlin unterstützt bei Bedarf auch telefonisch beim Buchen der Zeitfenster und berät zum Angebot der beteiligten Museen. 30 bis 40 Prozent der Karten werden für spontane Besuche an den Tageskassen bereitgehalten. Die online angebotenen Plätze waren bisher stets restlos ausgebucht.
Museumssonntag schon jetzt eine Institution
Gerade die kleineren Museen profitieren von der großen Nachfrage. So zählte das Museumsdorf Düppel 1.168 Besucher*innen am ersten Termin im Juli – und gehörte damit zu den bestbesuchten Museen. „Wir freuen uns sehr über dieses Projekt, und unsere Besucherinnen nehmen den Museumssonntag gut an“ heißt es aus der Stiftung Domäne Dahlem, dem Museum für Agrar- und Ernährungskultur. Monika Schulz-Pusch, die Geschäftsführerin des Gründerzeitmuseum im Gutshaus Mahlsdorf schätzt den Erfolg der Initiative ähnlich ein: „Das Gründerzeitmuseum wird an den eintrittsfreien Sonntagen gut besucht. Es gibt viele Besucher*innen, die das Museum in Mahlsdorf neu entdecken.“ Ähnlich sah es im Schwulen Museum aus oder im Werkbundarchiv – Museum der Dinge das, wie viele Häuser, ein eigenes Vermittlungskonzept für den Museumssonntag entwickelt hat. „Die Resonanz ist überwältigend, wir sehen viele Leute aus dem Kiez und von außerhalb, die noch nie hier waren. Inzwischen müssen wir unsere Teamstärke verdreifachen – der Museumssonntag ist jetzt schon eine Institution, ein voller Erfolg!“ so Imke Volkers vom Werkbundarchiv.
Der Senator für Kultur und Europa, Dr. Klaus Lederer, sagt zu dem Modellprojekt: „Coronabedingt über ein Jahr später gestartet als gewollt, ist der Eintrittsfreie Museumssonntag seit Juli 2021 eine feste Größe im Berliner Kulturleben. Ich danke den Berliner*innen, die das Angebot so gut annehmen, ich danke den Häusern, die sich beteiligen und ich danke den Mitarbeitenden in den vielen Museen für ihren Einsatz, wie die Erarbeitung von tollen Angeboten und speziellen Programmen. So wird aus einem ‚Tür auf, Eintritt frei‘ ein ganz besonderes Erlebnis auch für viele Menschen, die mit Museen eventuell noch nicht so viel Erfahrung haben. Deshalb ist es auch eine ganz besonders gute Nachricht, dass wir den Eintrittsfreien Museumssonntag auch 2022 und 2023 fortführen, mit noch mehr beteiligten Einrichtungen und mehr begleitenden Angeboten, die Lust machen auf die bunte Museumslandschaft der Stadt.“
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