Obwohl die Hauptstadtbevölkerung den Besuch von Kultureinrichtung während der coronabedingten Schließungen sehr vermisst hat, ist nach deren Wiedereröffnung weiterhin nur mit zögerlicher Rückkehr zu rechen. Das ergab eine Analyse des Instituts für Kulturelle Teilhabeforschung (IKTf), die unter anderem die Stimmungslage und Verhaltensmuster der Berliner*innen rund um den Kulturbesuch in Corona-Zeiten beleuchtet. Der kurz&knapp-Bericht „Kulturelle Teilhabe in Berlin 2021. Einstellungen der Berliner*innen zu Kulturbesuchen und Hygienemaßnahmen während der COVID-19-Pandemie und Wiederbesuchsabsicht“ liefert spannende Einblicke in die Gemütslage der Hauptstadtbewohner*innen, für die der Besuch von Kultur- und Freizeitangeboten nach wie vor mit vielen Auflagen und Hürden verbunden ist.

Die Ergebnisse und Analysen basieren auf der zweiten repräsentativen Bevölkerungsbefragung zur Kulturellen Teilhabe in Berlin, die, finanziert von der Senatsverwaltung für Kultur und Europa, vom 7. bis 29. Juni 2021 vom IKTf durchgeführt wurde.

Zentrale Ergebnisse (Auswahl):

  • 85 % der Berliner*innen haben das Kulturangebot während der Pandemie sehr vermisst, eine große Mehrheit sorgt sich außerdem um die Existenz der Kulturangebote in der Hauptstadt.
  • Es gibt vier Verhaltenstypen, die die Stimmungslage der Berliner*innen in Bezug auf Kulturbesuche während der Pandemie greifbar machen: Die „Besorgten“ (29 %), die „Vorsichtigen“ (26 %), die „Zurückhaltenden“ (34 %) und die „Unbekümmerten“ (12 %).
  • Unabhängig von der Zugehörigkeit zu einem der vier Verhaltenstypen befürwortet die große Mehrheit der Berliner*innen die verpflichtenden Hygienemaßnahmen bei Kulturveranstaltungen.
  • Zu befürchten ist, dass nicht alle bisherigen Besucher*innen 1:1 wiederkommen werden. Vor allem Menschen, die schon vor der Pandemie wenig wahrscheinlich Kulturangebote besucht haben, werden diese Angebote in Zukunft voraussichtlich noch weniger wahrnehmen.
  • Dennoch befürwortet eine überwältigende Mehrheit der Berliner*innen besondere Unterstützungsmaßnahmen für den Kulturbereich.