Kultur als Standortfaktor in Berlin

Berlin gilt als eine der kulturell vielfältigsten Metropolen Europas. Doch wie stark wirkt Kultur als Motor und Standortfaktor für die Stadt? Diese Frage steht im Zentrum der neuen Studie „Kultur als Standortfaktor in Berlin”, die das Institut für Kulturelle Teilhabeforschung (IKTf) gefördert von der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt durchführt. Im Zentrum der Studie stehen zum einen messbare wirtschaftliche Effekte von Kultur – wie etwa Beschäftigung, Bruttowertschöpfung, touristische Rückflüsse und Steuereinnahmen – und deren gesamtwirtschaftlicher Nutzen für Berlin. Besonderes Augenmerk gilt dabei der sogenannten Umwegrentabilität: also der Frage, wie stark öffentliche Kulturförderung indirekt auf andere Wirtschaftsbereiche wirkt – von Gastronomie über Einzelhandel bis hin zu Hotellerie und Mobilität. Zum anderen sollen weitere Hebeleffekte der Kultur auf die Berliner Bevölkerung in den Blick genommen werden – wie etwa Auswirkungen auf das Well Being und die Gesundheit der Berliner*innen oder auch die Ausstrahlungskraft auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Auf dieser Grundlage sollen fundierte Empfehlungen für eine zukunftsorientierte Kulturpolitik in Berlin entstehen. Die Ergebnisse der Studie können darüber hinaus wertvolle Erkenntnisse für Stadtentwicklung, Wirtschaftsförderung und zivilgesellschaftliche Akteur*innen liefern.

Studiendesign | Methodik

Die Studie verfolgt einen interdisziplinären Ansatz und kombiniert quantitative und qualitative Methoden: Neben der Auswertung bestehender Daten – u. a. aus dem Berliner KulturMonitoring (KulMon), dem Kulturkataster der Kulturraum Berlin GmbH, amtlichen Statistiken oder auch aus Tourismus und Gastgewerbe, Handel und Mobilität – werden ergänzende Erhebungen wie Fokusgruppen und Expert*inneninterviews durchgeführt. Im Zentrum der quantitativen und qualitativen Analysen stehen die Ermittlung der Bruttowertschöpfung der Kultureinrichtungen sowie die wirtschaftlichen Hebeleffekte (Umwegrentabilität) und gesellschaftlichen Ausstrahlungskräfte von Kultur. Hierbei werden alle Berliner Kultureinrichtungen in verschiedene Cluster eingeteilt, um gezielte Berechnungen und Hochrechnungen zu ermöglichen. Ergänzt wird die Analyse durch ein Benchmarking mit vergleichbaren Städten wie u.a. München, Hamburg, London oder Paris, um zusätzliche Impulse zu gewinnen und die Stärken sowie Defizite der Berliner Kulturlandschaft noch besser zu erkennen.

Forschungsteam

Prof. Dr. Vera Allmanritter, IKTf
Dr. Britta Nörenberg, IKTf
Prof. Dr. Tibor Kliment, Rheinische Hochschule Köln

Zusätzlich wird das Forschungsprojekt wesentliche Stakeholder aus Kultur, Wirtschaft, Tourismus und Stadtmarketing im Rahmen eines sogenannten Sounding Board aus Expert*innen mit einbeziehen und die Forschungshypothesen gemeinsam reflektieren.

Mitglieder des Sounding Board

  • Wibke Behrens, KuPoGe Regionalgruppe Berlin-Brandenburg
  • Janina Benduski, LAFT Berlin
  • Daniel Brunet, Koalition der Freien Szene
  • Nadja Clarus, Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe
  • Babak Dehkordy, Senatsverwaltung für Kultur und gesellschaftlichen Zusammenhalt
  • Thomas Fehrle, Bühnenverein Landesverband Berlin
  • Christophe Knoch, Stiftung Zukunft
  • Sabine Kroner, Berlin Mondiale
  • Dr. Janet Merkel, TU Berlin
  • Notker Schweikhardt, visitBerlin (Berlin Tourismus & Kongress GmbH)
  • Jürgen Schepers, IHK Berlin
  • Bahareh Sharifi, Diversity Arts Culture
  • Franziska Stoff, Landesmusikrat Berlin
  • Geoffrey Vasseur, Senatsverwaltung für Kultur und gesellschaftlichen Zusammenhalt
  • Franziska Waldecker, Universität Potsdam