kurz&knapp-Bericht „Kino und Kulturelle Teilhabe”

Der Bericht untersucht die Rolle des Kinos als Ort der Kunst, Unterhaltung und Kulturellen Teilhabe in Berlin. Auf Basis der Studie „Kulturelle Teilhabe in Berlin 2023” werden Kinos mit klassischen Kulturangeboten wie Theater, Oper, Ballett und Ausstellungen verglichen. Die Analysen betrachten die Reichweite verschiedener Kulturangebote in der Berliner Bevölkerung und untersucht, welche Bevölkerungsgruppen und Kulturmilieus durch Kinos erreicht werden.

Zentrale Ergebnisse

  • Kinos sind eine zentrale Säule der Kulturellen Teilhabe in Berlin – sie erreichen jährlich ebenso viele Berliner*innen wie alle Ausstellungen, Theater‑, Opern‑, Ballettaufführungen oder klassischen Konzerte zusammen. Sie erreichen sogar fast doppelt so viele Menschen wie Konzerte aus dem Bereich Pop/Rock/Schlager.
  • Berliner*innen sind besonders kinoaffin – sie gehen im Bundesvergleich rund doppelt so häufig ins Kino. Kinogänger*innen bilden die Berliner Bevölkerung insgesamt besser ab als klassische Kulturbesucher*innen.
  • Das Publikum von Kinos und klassischen Kulturangeboten hat eine große Schnittmenge (48 %). 14 Prozent der Berliner Bevölkerung suchen ausschließlich klassische Kulturangebote auf. 17 Prozent der Berliner Bevölkerung hingegen besuchen kein klassisches Kulturangebot, wohl aber ein Kino.
  • Kinos erreichen Publikumssegmente, bei denen sich klassische Kulturangebote eher schwertun. Sie bewirken Kulturelle Teilhabe bei Menschen, die diese Angebote nicht regelmäßig oder nie besuchen, insbesondere an den Stadträndern.
  • Das Kino stärkt Kulturelle Teilhabe sowohl durch populäre als auch durch künstlerisch anspruchsvolle Filme (Filmkunst). Etwa ein Viertel der Berliner*innen interessiert sich für Filmkunst, während populäre Genres breite Teilhabe fördern. Jene mit Interesse an Filmkunst verfügen häufig über akademische Bildungsabschlüsse.
  • Beim Kinobesuch sind vor allem gemeinsame Zeit mit Freund*innen oder Familie, Entspannung und Spaß zentral. Ebenso punktet das Kino bei den Motiven Unterhaltung und Erholung. Menschen, die ins Theater gehen, suchen hier dagegen eher Inspiration.