KulMon®: Besucher*innenbefragungen in Einrichtungen mit wenig Gästen

Das IKTf verantwortet die Qualitätssicherung im Befragungssystem KulMon. Dieses basiert prinzipiell auf der Methode der persönlichen Interviews vor Ort in den Einrichtungen. Die Interviews werden durch geschulte, professionelle Interviewer*innen durchgeführt und finden in Museen nach dem Besuch, bei zeitlich gebundenen Veranstaltungen auch vor und nach dem Besuch sowie in Pausen statt. Diese Standardmethode „persönliches Face to Face Interview“ ist ein zentrales Merkmal der methodischen Qualitätssicherung von KulMon. Insbesondere wird dadurch eine hohe Repräsentativität erreicht.

Grundsätzlich gilt: Je höher die Besuchsfrequenz einer Einrichtung ist, desto besser funktioniert dieses persönliche Befragungsprinzip. Folgende Aspekte sind dabei förderlich:

  • Ein regelmäßiges Kommen und Gehen von Besucher*innen ohne besondere Peaks oder Leerzeiten, vor allem in Museen und Ausstellungsorten 
  • Eine angemessene Befragungssituation, z.B. größere Foyers mit Pausengastronomie
  • Generell eine hohe Anzahl an Besucher*innen

In großen Theatern oder Museen ist das in der Regel gegeben. In kleinen Einrichtungen mit weniger Gästen ist es hingegen schwierig, mit dieser Methode genügend Interviews zu erreichen. Denn Interviewer*innen treffen zu wenig potenziell zu befragenden Gästen an, so dass die Durchführung ab einem gewissen Punkt an eine ökonomisch vertretbare Grenze kommt. Dies trifft vor allem auf kleine Museen/Ausstellungsorte und Veranstaltungen mit kleiner Platzkapazität zu.

Das IKTf erforscht, mit welchen Erhebungsmethoden auch Einrichtungen mit wenig Gästen so viele Interviews zusammenbekommen, damit statistisch sinnvolle Auswertungen möglich sind und sie datenbasierte Strategien daraus entwickeln können. Unter anderem werden folgende Fragen untersucht:

  • Welche Rahmenbedingungen in einer Einrichtung fördern die Akquise von Interviews? Wie könnten diese vorab standardisiert bei interessierten Einrichtungen abgefragt werden?
  • Welche Herausforderungen bringen alternative Erhebungsmethoden, wie z. B. Online-Befragungen, stationäre Tablets oder durch Mitarbeiter*innen der Einrichtung durchgeführte Interviews insbesondere in Bezug auf Qualität und Repräsentativität der Daten?
  • Wie wertvoll sind Vermittlungsmaßnahmen, wie z. B. Aushängen von QR-Codes oder Verteilen von Flyern mit Hinweisen auf die Befragung?

Ziel ist es, zukünftig auch bei KulMon-Befragungen in Einrichtungen mit wenig Gästen durchzuführen und dennoch die gewohnte Qualität der Daten sicherzustellen. Darüber hinaus profitieren auch alle anderen Besucher*innenbefragungen von diesen Erkenntnissen. Das IKTf leistet somit einen Beitrag zur Weiterentwicklung wissenschaftlicher Methoden.